Wales entstammt der alten keltischen Kultur. Waliser und Bretonen können sich in der alten Sprache, dem Cymraeg, ohne große Probleme noch heute verständigen. Allerdings verstehen Engländer kein Wort, wenn Walisisch gesprochen wird.
Durch diese Sprache betonen die Waliser ihr eigenes Land und unterstreichen damit ihr Bestreben, losgelöst von England, als selbstständige Nation zu gelten. Vielleicht erleben Sie dann auch, dass Waliser kein Englisch mehr können, sobald ein Engländer in einem Pub eine Bestellung aufgibt.
Wenn Sie als Urlauber zum ersten Mal in Wales sind, braucht es seine Zeit, bis Sie sich an den Klang der walisischen Sprache gewöhnt haben. Und auch das Schriftbild macht einem zu schaffen.
Versäumen Sie nicht, auf der Insel Anglesey den längsten Ortsnamen Europas zu fotografieren. Dieser lautet nämlich: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllanntysiliogogogoch. Auf Deutsch übersetzt heißt das etwa: Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wasserwirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle.
Walisisches Kunsthandwerk, Lyrik und Gesang werden auf den jährlichen nationalen Eisteddfods, die abwechselnd in Süd- und Nordwales stattfinden, gepflegt. Auf diesem Festival wird auch durch einen Sangeswettstreit der jährliche Barde von Wales gekrönt. Engländer müssen draußen bleiben, denn hier wird nur die walisische Sprache gesprochen.
Als deutscher Urlauber sollten Sie vor Betreten des Festivalgeländes fragen, ob es Ihnen erlaubt ist, Englisch zu sprechen. Bei Nichtengländern machen die Waliser für interessierte Gäste meist eine Ausnahme von ihrer Tradition.