Das alte Land und das Meer: Die Geschichte der Niederlande war und ist auch immer eine Geschichte der Nordsee. Mehr als die Hälfte des heutigen Staatsgebiets liegt unter Normal Null, viele Quadratkilometer Land wurden mithilfe von Windmühlen und Deichen der Nordsee abgerungen, bewohn- und nutzbar gemacht. Das Meer ist Segen und Fluch zugleich – es brachte den Niederlanden im 17. und 18. Jahrhundert Reichtum und Wohlstand durch den Fernhandel mit aller Welt und machte Rotterdam zum größten Industriehafen der Welt.
Zu Recht gilt das 17. Jahrhundert als das Goldene Zeitalter, denn die erfolgreichen Kaufleute stellten ihren Reichtum gerne zur Schau: Die prachtvollen Häuser in Amsterdam und Delft, Haarlem und Leiden säumen heute noch die Straßen, die Meisterwerke von Rembrandt und Vermeer sind Glanzstücke der Museen.
In der Umgangssprache vieler Länder wird der Begriff Holland oftmals für die Niederlande verwendet. Als die Provinz „Grafschaft Holland“ zur einflussreichsten Provinz, der "Republik der Sieben Vereinigten Provinzen", zu Beginn des 17. Jahrhunderts aufstieg, setzte sich dieser Sprachgebrauch durch.